Zigtausende VW-Bullis der T5 Reihe haben den Öltod schon erlitten. Der Fall steht dank eines Gutachtens kurz vor einem inhaltlichen Abschluss, auch wenn sich VW noch immer wehrt, die Verantwortlichkeit für die konstruktionsbedingten Motorschäden zu übernehmen und die T5-Besitzer angemessen zu entschädigen. Wer gegen Volkswagen in außergerichtlichen Verfahren oder auch per Klage vorgeht, hat aber in aller Regel gute Chance 80 % der Kosten für+r die aufwendige Reparatur im Rahmen eines Vergleichs ersetzt zu bekommen.
Nun kommt der T5 in die Jahre – viele überzeugte Bulli-Fans sind mittlerweile auf den Nachfolger T6 umgestiegen, doch auch hier droht Ungemach. Die im Rahmen der Aufarbeitung des Dieselskandals vorgenommenen Updates scheinen das AGR-Ventil zu überfordern. Beschädigte AGR-Ventile sind immer öfter Ursache für kapitale Motorschäden, die vornehmlich die 204-PS-Variante des T6 treffen und in der Symptomatik dem T5-Öltod gleichen
Woran erkennt man den Öltod beim T6?
Durch die Updates in ihren Grundeinstellungen veränderte T6 verlangen der Abgasrückführung mehr zu, als sie konstruktionsbedingt aushalten können. Daher kommt es regelmäßig bei Kilometerlaufleistungen zwischen 70.000 und 120.000 zu kapitalen Motorschäden, die durch eine Motorsanierung nicht zu beheben sind. Genau wie beim T5 kündigt steigender Ölverbrauch den Öltod an und wie beim T5 ist ab dem Auftauchen von Symptomen nichts mehr zu retten. Je nach Notwendigkeit müssen alle Motorbestandteile ausgetauscht werden – das kann beim T6 bis zu 20.000 Euro kosten.
Bin ich selber schuld?
VW verweigert die Kostenübernahme wegen unterschiedlichster Gründe. Allerdings dürften zu erwartende Gutachten auch dem T6-Öltod Methode bescheinigen und einen Konstruktionsfehler als Schadensursache ausmachen – unabhängig davon, wie der T6 benutzt wurde und in welcher Werkstatt er gewartet wurde.
Wie ist das beste Vorgehen?
Reparaturen oder Austauschmaßnahmen sollte genauestens dokumentiert und defekte Teile eingelagert werden, falls VW die übliche Kostenbeteiligung in Höhe von 80 % des Gesamtschadens verweigert. Das Auto von einem Fachbetrieb wieder herstellen zu lassen, ist für das Verfahren nicht schädlich. Es können allerdings nur dokumentierte Schäden mit vorliegender Rechnung in ein Verfahren um Kostenübernahme eingebracht werden. Sollte Volkswagen die Reparatur in einer VW-Werkstatt verweigern und sich auch weigern, die Kosten der freien Fachwerkstatt zu übernehmen, sollte schnellstmöglich ein Anwalt eingeschaltet werden.
Der erste Schritt zur Schadensbegrenzung
Eine Empfehlung für Ihren speziellen Fall können Sie per Mail an info@ig-dieselskandal.de erhalten.
Warum nur 80 %?
Die Rechtssprechung geht davon aus, dass der Motor bis zum Schadensantritt ja genutzt worden ist, daher gibt es in aller Regel Abzüge von der 100 %-Erstattung.
Welchem T6 droht der Öltod?
Konkret geht es um VW T6-Bullis mit den Kennbuchstaben CXEB. Bei diesen gibt es auffällig oft Probleme durch Überhitzung und mit dem AGR-Ventil. Nahezu alle Bullis waren im Winter 2017 von einem Auslieferungsstopp betroffen. Diesen hatte das KBA angeordnet, da die Autos ohne Updates wohl zu viel NoX ausscheiden. Die Kooperationsanwälte der IG Dieselskandal sehen in den Updates eine große Verantwortung für das aktuelle Dilemma.
Informationen zu T6 Updates im Abgasskandal
Das Update 37L8, KBA Referenznummer 008215
Das Update 37L8 betrifft eine Korrektur der Abgasrückführung. Betroffen sind alle T5 und ältere T6 mit EA189 Motoren, bzw SCR-Katalysatortechnik (kein AdBlue). Das Update ist verpflichtend für über 10.000 Fahrzeuge.
Das Update 23Z7, KBA-Referenz-Nummer 007710
Das Update 23Z7 betrifft T6 mit EA288 Motor bis 2017 und soll sogenannte Konformitätsabweichungen abstellen. Gemeint sind damit Software-Veränderungen in der Abgasrückführung und beim AdBlue-Zusatz. Das Update soll den NoX-Ausstoß normgemäß regulieren. Fahrzeuge wurden zurückgerufen
Mögliche Risiken und Folgen:
Durch die Neuprogrammierung der Steuerungseinheiten für Motor und Getriebe ergeben sich folgende Nachteile:
- erhöhter Verschleiß,Verringerung der Lebensdauer
- spürbarer Leistungs- und Drehmomentverlust
- Mehrverbrauch, beim EA288 auch mehr Adblue
- Schlechtere Performance, z.B. Gasannahme-Verhalten
- gesteigertes Pannenrisiko