Der VSV bereitet eine Sammelklage gegen Tourismusverantwortliche in Ischgl vor Ein Bild aus besseren Tagen - In Ischgl müssen Tourismusverantwortliche damit rechnen, auch zivilrechtlichen Schadensersatz leisten zu müssen.

Corona-Sammelklage Ischgl

/ 14.04.2020 / / 1.126

Ein großer Teil von Touristen, die Anfang März noch in Tirol ihren Skiurlaub genossen haben, ist mit dem Corona-Virus infiziert – COVID-19 ist vielfach ausgebrochen, sogar zu Todesfällen ist es bereits gekommen. In Deutschland sind 3 Personen, die nachweislich in Ischgl infiziert wurden, mittlerweile verstorben. Es wird davon ausgegangen, dass Tourismus-Verantwortliche auf unterschiedlichsten Ebenen – von der Landesregierung zu Verbandsoffiziellen bis hin zum Hotelier – um Ansteckungsgefahren wussten, konkrete Warnhinweise ignorierten und viel zu spät die entscheidenden Maßnahmen ergriffen – aus Profitgier. Obwohl Mitarbeiter infiziert waren wurden sie aufgefordert, schnell heim zu fahren und so das Virus in die Welt zu tragen. Nun können Betroffene an einer Corona-Sammelklage teilnehmen und Schadensersatz von den Verantwortlichen in Ischgl fordern.

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Es drohen Schadensersatzansprüche in Millionenhöhe

Mittlerweile mehren sich die Stimmen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssten – und zwar in Form einer Sammelklage, die in dieser Form im österreichischen Rechtssystem verankert und möglich ist. Damit drohen den Verursachern der Ischgl-Krise nicht nur strafrechtliche Konsequenzen – sie werden sich auch mit Schadensersatzforderungen erkrankter Touristen auseinandersetzen müssen.

Das Kitzloch als Ausgangspunkt?

Infiziert hatten sich Menschen aus ganz Europa u.a. in der legendären Apres-Ski-Bar “Kitzloch”. Der „Ballermann der Alpen“ dürfte nun andere und eher traurige Berühmtheit erfahren. Die Website Kitzloch.at ist mittlerweile offline. Vor einem Monat, also Anfang März schrieb Google-User Uwe R. : “sehr nett, brechend voll!”

Viele Sammelkläger kommen aus Deutschland

Der österreichische Verbraucherschutzverband VSV hatte einen entsprechenden Aufruf gestartet und war selbst überrascht über den starken Zuspruch. Rund 400 Interessierte haben sich bereits gemeldet, darunter größtenteils deutsche Ski-Fahrer. Mittlerweile soll die zahl der Anmeldungen auf 2800 angestiegen sein.

Ganz Tirol steht seit dem 18. März unter Quarantäne. Maßnahmen wie diese kamen zu spät für einen 57-jährigen aus Mecklenburg, der an den Folgen von COVID-19 starb und sich mit großer Wahrscheinlichkeit in Ischgl angesteckt hatte.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Der VSV hat bereits Anzeige gegen Tirols Landeshauptmann Günther Blatter und weitere Verantwortliche aus der Region erstattet. Die Staatsanwaltschaft ermittel gegen 3 Personen.

Apres-Ski - Für Üsterreich eine bedeutende Einnahmequelle
Jeder Tag zählt – In Ischgl und im Paznauntal ging bei der Risikobewertung Profitgier wohl über Sicherheitsbedenken.

Für eine Sammelklage ist es jetzt wichtig nachzuweisen, dass die Schließung der Skigebiete Ischgl und Paznauntal aus kommerziellen Gründen hinausgezögert wurde und wer dafür verantwortlich ist.

“Mittlerweile haben sich rund 4500 Menschen aus der ganzen Welt beim Verbraucherschutzverein Österreich (VSV) gemeldet”, so wird der Gründer und Obmann des Vereins, Peter Kolba, in den Medien zitiert. 75 Prozent der Meldungen kommen aus Deutschland.

Das deutsche ZDF hatte berichtet, dass bereits Ende Februar ein Corona-Fall in Ischgl aufgetaucht war. Der Hotelier hatte die Krankheit seines Mitarbeiters allerdings weder den offiziellen Stellen mitgeteilt noch die Kontaktpersonen informiert.

Schadensersatz für Ischgl-Infizierte

Die Schadenersatzsumme für die betroffenen Urlauber aus Ischgl, Galtür, St. Anton oder Sölden geht in die Millionen. Untere Grenze sind nach Meinung des klagenden Verbandes 5 Millionen Euro.

Dem klagenden Verbraucherschutzvereinkann man für 30 Euro beitreten und anschließend an der Sammelklage teilnehmen. Die Kosten sollen über einen Prozesskostenfinanzierer abgewickelt werden.

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Kommentare / Anzahl der Kommentare: 7 Kommentare
Kategorien: Corona Schlagwörter: /

7 Kommentare zu “Corona-Sammelklage Ischgl”

  1. Annette Kreikmann sagt:

    Mein Bruder hat sich Anfang März in St. Anton mit Corona infiziert. Er wohnte in Kreuzlingen und hat sich nur für einen Abend mit früheren Arbeitskollegen getroffen. Am 24. April ist er nach 5 wöchiger Intensivbehandlung an den Folgen verstorben.
    An wen kann man sich bezüglich der Sammelklage wenden?

  2. Karin Meiler sagt:

    Ihr seid selber Schuld daran, warum kann man nicht auf den Urlaub verzichten, dass Virus ist ja nicht erst seid gestern bekannt.
    Sammelklage…..DAS IST BULLSHIT!!!!
    Ihr habt UNS ( die mit Verantwortung zum Wohle der eigenen Gesundheit und der Mitmenschen), den Urlaub storniert haben, in Gefahr gebracht, mit euerer ignoranten Feierlaune. Euch müsste man Anzeigen und Verlagen!!!
    Ich hoffe nur das diese Sammelklage EUCH IGNORANTE MENSCHEN eines besseren Belehrt.
    Ich hoffe auch das sich viele Mitmenschen sich meiner Sache, gegen diese Sammelklage, öffentlich ….DAGENGEN AUSSPRECHEN anschließen, und mit helfen das IHR keinen Erfolg oder nur geringen Erfolg haben werdet.

  3. Alex Krumm sagt:

    Frau Lazarus, was für ein BULLSHIT ist das bitte? Und was bedeutet “Eine Show abziehen”? Sind weltweit 1.851.000 Infizierte und 115.000 Tote nicht Beweis genug?
    Haben Sie überhaupt eine Ahnung von Medizin,Virologie oder Infektiologie? Selbst mit einem TOP-Immunsystem kann man sich mit diesem Virus anstecken. Ein paar Nächte rauchen, trinken und wenig Schlaf sind da eher unbedeutend, Sie Schlaumeier! Bin selbst Mediziner und weiß wohl, wovon ich rede!
    Ich persönlich bin kein Skifahrer, sondern Tennisspieler,habe auch noch nie
    Urlaub in Tirol gemacht und muss trotzdem sagen: Das gute Geld der Touristen aus aller Welt habt ihr immer sehr gerne genommen! Der österreichische Verbraucherschutzverband VSV hat wenigstens noch Anstand indem er alle Tirol-Touristen weltweit (bis zu 8 Länder) zur Sammelklage aufgefordert hat. Hier wird es um Milliarden Euro gehen! Noch ein keiner Tip: Erst schlau machen, nachdenken und dann Kommentare abgeben!

  4. Störk Thomas sagt:

    Habe mich in Ischgl (06.03.2020 – 11.03.2020) mit Corona infiziert.
    Wurde in Deutschland nach der Urlaubsrückkehr per Coronatest am 12.03.20 festgestellt. Bin seit 12.03.2020 in Quarantäne mit meiner Ehefrau und Tochter.
    Meine Tochter ist zwischenzeitlich wieder gesund und darf, da Sie sich von uns fern hält wieder aus dem Haus. Während meiner Erkrankung hatte ich eine schwere Lungenentzündung und die Quarantäne wurde diese Woche bis mindestens 21.04.2020 verlängert.

  5. Stefanie Lazarus sagt:

    An alle Kläger, der Virus war in Südtirol bekannt, von daher wahrscheinlich, dass auch Einzelfälle schon in Tirol waren. Jeder normale Mensch meidet in so einer Zeit enge Räume. Ihr habt gesoffen und geraucht, wenig geschlafen, euch das Immunsystem komplett runtergefahren und beschwert euch, dass ihr danach erkrankt seid. Wie krank muss man eigentlich sein, um so eine Show abzuziehen. Es war fahrlässig von dem Betreiber. Es hätten sich in dem engen Gedränge aber auch Besucher aufhalten können, die das Virus haben. Ihr seid nur noch krank.

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