Wirecard AG Viele Aktionäre der Wirecard AG fürchten derzeit um ihr Kapital und sind nicht der Meinung, dass die Entwicklung in guten Händen ist.

Aktionäre im Stress mit der Wirecard Aktie (WKN: 747206 ISIN: DE0007472060 )

/ 06.06.2020 / / 481

Die Staatsanwaltschaft München verdächtigt Vorstandsmitglieder der Wirecard AG, sich durch Marktmanipulationen und Insiderwissen eigene Vorteile und  Einfluss auf die Entwicklung des Aktienwertes verschafft zu haben. Aktueller Höhepunkt: Am 5. Mai wurden die Räumlichkeiten der Wirecard AG in Aschheim bei München im Rahmen einer Razzia durch Polizei und Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft durchsucht. In Folge brach der ohnehin schon durch Bafin-Ermittlungen und die Veröffentlichung eines Sonderberichtes ziemlich gebeutelte Aktienpreis komplett ein – für die Aktionäre eine Katastrophe. Besitzer von Wirecard-Aktien befürchten derzeit das Schlimmste.

Marcel Seifert

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Marcel Seifert ist Partner bei Brüllmann Rechtsanwälte in Stuttgart und hier deutschlandweit engagiert im Abgasskandal, im Mietrecht und auch Ansprechpartner für Fragen des Arbeitsrechts und des Bank- und Kapitalmarktrechts.


Brüllmann Rechtsanwälte
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WKN: 747206 ISIN: DE0007472060

An der Frankfurter Börse verlor die Aktie (WKN: 747206 ISIN: DE0007472060 )  im Späthandel weitere 12 %  und landete bei 84,50 Euro. Die Wirecard AG hatte die Öffentlichkeit selbst über die Razzia informiert und folgte damit den Offenlegungspflichten von Aktiengesellschaften über Ereignisse, die den Marktwert einer Aktie oder die Entwicklung eines Unternehmens beeinflussen können.

Bafin ermittelt gegen Wirecard-Vorstand

Mit den sogenannten AdHoc-Meldungen lief in der Vergangenheit offensichtlich nicht immer alles so vorbildlich wie jetzt. Die aktuellen Schwierigkeiten der Wirecard AG sind u.a. auch darauf zurückzuführen, dass bereits diesbezüglich auch schon vor der Razzia gegen das Unternehmen ermittelt wurde.

Die Finanzaufsichtsbehörde BaFin hatte auf ihrer Jahrespressekonferenz Anfang Mai bestätigt, dass das Unternehmen Anforderungen in  Bezug auf die Veröffentlichung des Sonderprüfungsberichts nicht entspreche. Der von der bekannten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erstellte Bericht enthalte irreführende Angaben des Zahlungsdienstleisters gegeben. Elisabeth Roegele, Chefin der BaFin-Wertpapieraufsicht, kündigte weitere Untersuchungen an, die wohl jetzt in der aktuellen Razzia gipfeln. Laut KPMG fehlen für die Geschäftsjahre 2016 bis 2018 wichtige Unterlagen.

Vorwürfe gegen die Wirecard AG

Im einzelnen berichtet u.a. die britische Financial Times über

  • Verstöße gegen Offenlegungspflichten
  • fingierte Umsätze
  • überhöhte Kaufpreise von Gesellschaften zur Bereicherung von Managern
  • falsch ausgewiesene Kredite und Kreislaufbuchungen über ausländische Gesellschaften
  • Aktienkäufe von Managern (Insiderwissen)

Kritik der Wirtschaftsprüfer

Die derzeitigen Ermittlungen richten sich übrigens gegen Personen aus der Führungsetage, wohl noch nicht gegen das Unternehmen selbst.

Der Vorstand der Wirecard AG ist  “zuversichtlich, dass der Sachverhalt sich aufklären wird und die Vorwürfe sich als unbegründet erweisen werden.” Den für die AdHoc-Mitteilungen zuständigen Führungskräfgten wird vorgewworfen  am 12.03.20 und  am 22.04.20 in AdHoc-Nachrichten irreführende Signale für den Börsenpreis der Aktien der Wirecard gegeben zu haben. Alle bisherigen Ermittlungen und Vorwürfe fußen im Wesenlichen auf dem Bericht der unabhängigen Wirtschaftsprüfunbgsgesellschaft aus Mai 2020. Vorwürfe gegen die Wirecard AG gibt es aber schon seit längerer Zeit.

Mangelhafte Compliance

Konkret wurde behauptet, dass es in den nun vorliegenden Prüfungsberichten der Wirtschaftsprüfer keine Beanstandungen gegeben habe. KPMG hatte aber nach eigener Aussage die zur Verfügung Stellung fehlender Unterlagen angemahnt und die notwendige Forderung für eine bessere Zusammenarbeit insgesamt im Bericht dokumentiert. Es ist sogar von Behinderungen seitens des Vorstandes die Rede.

Die von KPMG durchgeführte Sonderprüfung war vom Vorstand selbst im Oktober 2019 in Auftrag gegeben worden. Die Veröffentlichung der Zahlen für 2019 wurden zwei Mal verschoben. Insgesamt wurden zunehmend Kritik an den Geschäftsführung der Wirecard AG laut.

Jahresbericht zum 18. Juni angekündigt

Nach Ankündigung des Vorstandes soll nun am 18. Juni der Jahresbericht 2019 vorgelegt werden. Ob der Bericht die Zweifel der Anlager ausräumt mag angesichts der aktuellen Entwicklungen bezweifelt werden.

Forderungen der Aktionäre

Die Wirecard AG ist ein 1999 gegründetes börsennotiertes Zahlungsdienstleistungsunternehmen mit Sitz in Aschheim bei München. Wirecard bietet Lösungen für den elektronischen Zahlungsverkehr, das Risikomanagement sowie die Herausgabe und Akzeptanz von Kreditkarten an. Als Dax-Unternehmen gehört die Wirecard AG zu den bedeutendsten börsennotierten Unternehmen Deutschlands. Ob sich aus den aktuellen Unregelmäßigkeiten ein waschechter Anlegerskandal entwickelt ist nun davon abhängig, ob die Viorständler sich vor gericht verantwortlichen müssen und ob die Finanzlage des Unternehmens nach dem 18. Juni als so beständig dargestellt werden kann, dass sich der Aktienkurs nicht wieder erholt.

Ohne eine deutliche Korrektur des Aktienwertes nach oben dürften Ansprüche der Aktionäre gegenüber den verantwortlichen Personen laut werden.

Für weitere Informationen zum Thema Wirecard  steht die Stuttgarter Wirtschaftskanzlei Brüllmann gern zur Verfügung. Ob Aktionäre sich einer Anlegerklage gegen die Wirecard AG anzuschließen oder ihre Ansprüche selbst verfolgen sollten, lässt sich derzeit noch nicht konkret beantworten.

Das Unternehmen hat unter dem Homepage-Button Transparenz auf jeden Vorwurf die passende Antwort, ohne aber dabei in die Tiefe zu gehen.

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