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Minderwertige Werkzeuge aus China enthalten oft unzureichende Sicherheitshinweise

/ 16.05.2019 / / 241

Immer mehr Produkte aus China werden direkt auf dem deutschen Markt vertrieben. Für den Verbraucher sind die meisten Artikel dieser Art besonders attraktiv. Grund ist der deutlich günstigere Preis. Die Anbieter aus China lancieren Werkzeuge verschiedenster Art deutlich preiswerter als die Konkurrenz aus Europa.

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Doch Tests zeigen immer wieder: Nicht alle Werkzeuge und Geräte, die aus China angeboten werden, sind auch wirklich sicher. Zudem fehlen bei vielen Werkzeugen wichtige Sicherheitshinweise zur korrekten Anwendung.

  • Hämmer: Für Hämmer aus Stahl gilt die DIN 1193 und auch die Hammerköpfe unterliegen Maßnormen. Wenn ein Hammer minderwertige Qualität aufweist, lässt sich damit immer noch arbeiten. Aus diesem Grund fallen Mängel bei Hämmern weniger auf.
  • Schraubendreher: Um ein Abrutschen zu verhindern, sollte ein Schraubendreher in passender Größe und mit einer passenden Form ausgewählt werden. Bei minderwertigem Werkzeug kann es passieren, dass Anwender schneller abrutschen und sich verletzen.
  • Winkelschleifer: Bei einer Flex ist vor allem der Körperschutz wichtig. Wer mit einem Winkelschleifer arbeitet, benötigt Augen-, Ohren-, Mund- und Atemschutz. Auch sollte ein Winkelschleifer nicht mit feuerempfindlichen Materialien verwendet

Auch für Meißel, Körner, Schraubenschlüssel, Zangen, Scheren, Bandschneider, Drahtschneider, Sägen, Messer, Durchschläge, Locheisen, Stemmeisen, Feilen, Schaber und alle anderen Werkzeuge gibt es Normen und Sicherheitshinweise, die bei minderwertigen Werkzeugen geringer ausfallen oder sogar fehlen können.

Vor allem die mangelnden Hinweise stellen eine große Gefahr dar, denn werden Werkzeuge nicht richtig angewandt, entsteht ein hohes Verletzungspotential. Einige Verletzungen, die sich die Verbraucher dabei zuziehen können, sind sogar lebensbedrohlich.

Für den Verbraucher ist es schwer, die Schwachstellen der Billig-Werkzeuge zu erkennen, zumal viele auf den ersten Blick auch nicht als chinesische Artikel ausgewiesen sind. Dabei werden minderwertige Werkzeuge aus China nicht nur über den Online-Handel vertrieben, sondern sind gerade in Sonderposten-Märkten oder auch Restposten-Geschäften zu finden. Hier werden die Werkzeuge teilweise sogar ohne deutsche oder zumindest englische Bedienungsanleitung angeboten. Die Gefahr wird von Verbrauchern gern unterschätzt, denn ohne verständliche Bedienungsanleitung sind auch wichtige Fakten zur Wartung und den Verbrauchsmaterialien nicht bekannt. Teilweise werden die Rest- und Sonderposten sogar ohne Originalverpackung angeboten. Käufer können sich damit auch keinen Überblick darüber verschaffen, ob Sicherheitszertifikate vorhanden sind.

Grundsätzlich müssen auch Werkzeuge mit Sicherheitshinweis differenziert betrachtet werden. Während in Deutschland sehr strenge Vorschriften für sämtliche Werkzeuge gelten und hohe Sicherheitsstandards eingehalten werden müssen, weichen die Chinesischen von diesen ab. Das heißt: Auch in China zugelassene Werkzeuge entsprechen nicht immer den geltenden Sicherheitsvorschriften in Deutschland. Werden die Artikel hierzulande gültigen Sicherheitskontrollen unterzogen, fallen oft deutliche Mängel auf. Diese können den Verbraucher nicht nur teuer zu stehen kommen, sondern können ebenso ein Unfallrisiko darstellen.

Um die Verbraucher vor den teils doch gefährlichen Billigprodukten aus China zu schützen, gibt es ein Schnellwarnsystem. Hier können sich Verbraucher relativ rasch einen Überblick darüber verschaffen, ob das angebotene Werkzeug als sicher gilt oder Bedenken bekannt sind. Das Schnellwarnsystem RAPEX wird regelmäßig aktualisiert und listet jedes Jahr weit über 1000 Produkte auf, die aus China nach Europa exportiert werden und über den Handel vertrieben werden. Eine Garantie, dass dieses System vollständig ist, gibt es aber nicht. Darüber hinaus ist RAPEX nicht auf Deutsch verfasst, was es einigen Verbrauchern sicherlich schwer machen dürfte, dort alle wichtigen Informationen abzurufen. Zudem sind gerade bei Werkzeugen aus China Sicherheitsmängel nicht immer direkt ersichtlich. Teilweise beruhen diese auf verarbeiteten Materialien, die etwaige Schadstoffe enthalten. Auch Konstruktionsfehler, die gut im Inneren versteckt sind, können dazu beitragen.

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Bevor sich Verbraucher aufgrund des günstigen Preises zum Kauf durchringen, gilt es prinzipiell genau hinzusehen. Gleich mehrere Faktoren spielen hier eine wichtige Rolle. Grundsätzlich sollte von Werkzeugen ohne Sicherheitshinweise Abstand genommen werden. Auch Werkzeuge, die sich scheinbar keinen Sicherheitskontrollen unterziehen mussten, sind ein Risiko und werden lieber gemieden. Jedes Werkzeug sollte vor dem Kauf genauestens in Augenschein genommen werden. Entscheidend ist hier vor allem, ob sich beispielsweise am Kabel oder dem Gehäuse schon erste Fehler oder kleinere Schäden zeigen. Wer online bestellt, kann zudem recherchieren, ob die Modelle online bereits negativ aufgefallen sind.

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Kategorien: Verbraucherschutz

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