Schufa-Score Alles, was im Zusammenhang mit einer Kreditkarte passiert – Überziehung des Kreditrahmens, stets pünktliche Bezahlung, Sperrung der Karte – meldet die Bank an die Schufa.

Weshalb man seinen Schufa-Score im Auge behalten sollte

/ 12.12.2017 / / 755

Die Schufa ist die größte Wirtschaftsauskunftei in Deutschland, die Daten aller Verbraucher sammelt und bewertet. Dabei entsteht ein Score-Wert, der Auskunft über das Ausfallrisiko jedes einzelnen Kunden liefert. Schufa ist eine Abkürzung für Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung. Die Informationen erhält die Schufa durch Banken, Versicherungen, Händler oder andere vertragsabschließende Institutionen. Dieser Schufa-Score ist in Prozent angegeben. Anhand der vorliegenden Daten und Fakten bekommen kreditgebende Banken oder Händler diesen Score-Wert übermittelt. Er dient ihnen als Grundlage für die Entscheidung, ob der Kunde einen Kredit oder den gewünschten Vertrag abschließen kann. Der Basis-Score ist dabei der Wert, der besonders wichtig ist. Er bewertet die Kreditwürdigkeit und die Zahlungsmoral des Verbrauchers positiv oder stellt sie infrage.

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Positive und negative Schufa-Einträge

Die Schufa-Eintragungen gelegentlich zu korrigieren, geht einfach mit einer Selbstauskunft.

Alle, die bei einer deutschen Bank einen Kredit beantragen, müssen der Bank einen Einblick in die Schufa-Auskunft erlauben. Auch beim Abschluss eines Handyvertrages oder beim Kauf auf Rechnung im Internet spielen die Schufa-Einträge eine Rolle. Das bedeutet letztendlich, dass der Score-Wert sich auf die finanzielle Performance jedes Einzelnen auswirkt. Dabei stehen dort nicht nur negative Informationen, wie unpünktlich oder nicht bezahlte Verbindlichkeiten, Inkassoverfahren oder Mahnbescheide. Auch Informationen über vertragsgemäßes Verhalten, wie zuverlässige Zahlung von Kreditraten und Rechnungen, sind dort dokumentiert. Die Schufa hat keinerlei Auskünfte darüber, was jeder Einzelne verdient oder welchen Beruf jeder ausübt. Diese Daten sind unwichtig für den Score-Wert. Hat ein Verbraucher nur wenige Konten und Kreditkarten, beeinflusst dies ebenfalls den Wert positiv. Bevor Kunden einen Kredit beantragen oder sich auf Wohnungssuche begeben ist es ratsam, eine Schufa-Selbstauskunft einzuholen. Eine genaue Anleitung gibt es hier.

Warum kann ein negativer Score-Wert ein Problem sein?

Eine negative Bewertung bei der Schufa kann die gesamte Performance des Verbrauchers einschränken. Eine schlechte oder eingeschränkte Bonität, die aus einer schlechten Bewertung entsteht, kann jeden Vertragsabschluss zu einer Herausforderung machen. Banken, Händler, Vermieter, Versicherungen und andere Vertragspartner stufen den Kunden als Risiko-Kunden ein, dabei gibt es unterschiedliche Kategorien, die gestaffelt sind. Die Kategorien reichen von

  • gar kein Risiko – maximale Finanzsicherheit, also positive Bonität bis zu
  • sehr kritisches Risiko – mit einem Score-Wert von unter 50 Prozent.

Die negative Bewertung kann dazu führen, dass selbst die Eröffnung eines klassischen Girokontos schwierig ist und die Bank den Antrag ablehnt. Insbesondere Privatbanken vergeben in diesen Fällen eher kein Konto und keine EC-Karte, auch wenn der neue Kunde ein hohes Einkommen hat. Bei der Wohnungssuche kann ein schlechter Schufa-Wert ebenfalls Probleme verursachen. Viele Vermieter gehen heute dazu über, von den potenziellen Mietern eine Schufa-Selbstauskunft zu verlangen und so Einsicht in die Schufa-Auskunft des Verbrauchers zu nehmen. Laut Mieterschutzverein ist die Selbstauskunft bei der Wohnungssuche mittlerweile Standard. Bestehende und nicht zurückgezahlte Schulden können zur Ablehnung des Mietinteressenten führen. Hier lässt sich deutlich ein Trend erkennen. Mehr und mehr spielt der Score-Wert bei einer Vertragspartnerschaft eine wichtige Rolle und nicht etwa das mit einer Entgeltbescheinigung nachgewiesene Einkommen.

Was die Schufa alles weiß

Die Wirtschaftsauskunftei erhält keine Informationen zum Arbeitgeber oder der Höhe der monatlichen Einnahmen eines Verbrauchers. Dennoch befindet sich in der Datenbank eine umfangreiche Datensammlung zu den meisten Bundesbürgern. Sie kennt Name, Geburtsdatum, aktuelle und frühere Anschriften von jedem, der im Register steht. Hinzu kommen Informationen zu früheren und aktuellen Krediten, Handy- und Stromlieferungsverträgen, zu Leasing- und Ratenzahlungsvereinbarungen und den Zahlungsmodalitäten beim Kauf auf Rechnung. Girokonten, sowohl die aktuellen wie auch bereits gekündigten, dazu Informationen zu Kreditkartensperrungen oder Karteneinzügen. Auch Arbeitgeberwechsel oder die Häufigkeit von Umzügen finden sich bei den Informationen wieder. Viele dieser Informationen liefern die Banken aufgrund der Schufa-Klausel an die Auskunftei. Was das genau bedeutet, hat die BaFin auf in einem Artikel zusammengestellt.
Die Wirtschaftsauskunftei weiß alles über die finanziellen Aspekte, vertraglichen Präferenzen und die Zuverlässigkeit des Verbrauchers. Aus all diesen Daten entsteht der Score-Wert. Die Berechnung dieses Wertes erfolgt aufgrund von Algorithmen, die für jeden Verbraucher gleich sind.

Ein schlechter Score-Wert verringert die Chancen auf einen Kredit erheblich

Mit einem schlechten Wert bei der Schufa müssen selbst Kunden, die über ein gutes und regelmäßiges Einkommen verfügen, befürchten, dass die Bank den Kreditantrag ablehnt. Der hohe Schufa-Score stellt für die Bank ein hohes Ausfallrisiko dar, das sie nicht eingehen möchten.

Ein Score unter 50 Prozent macht es unmöglich, einen Kredit zu bekommen.

Dieser Wert bezieht sich allerdings immer auf Vergangenes und ist logisch betrachtet keine Vorschau für die Zukunft. Wer jedoch einmal unzuverlässig war bei der Schuldentilgung, dem haftet dies noch lange an. Um bei der Kreditvergabe vor Überraschungen gefeit zu sein und mit der Bank reden zu können, ist es notwendig, den Schufa-Score zu kennen. Denn häufig ist es so, dass die Banken ebenfalls einen Score berechnen, der sich erheblich vom dem der Schufa unterscheiden kann. Er fließt ebenfalls in die Entscheidung der Bank mit ein.

Schufa-Einträge prüfen – falsche oder abgegoltene Einträge löschen lassen

Verbraucher können pro Jahr einmal eine kostenlose Selbstauskunft einholen und damit die Informationen regelmäßig überprüfen. Es kann vorkommen, dass veraltete oder falsche Informationen, die durch einen Bearbeitungsfehler der Auskunftei ins Register gelangt sind, die Bewertung negativ beeinflussen. Diese Daten können Verbraucher auf Antrag korrigieren oder löschen lassen. Wie das genau geht, beschreibt die MDR-Umschau. Positive Bonität lässt sich nicht erzwingen, aber durch Korrekturen lässt sie sich optimieren. So führen beispielsweise bereits getilgte Schulden der Vergangenheit nicht weiterhin zu Einschränkungen und Problemen im täglichen Leben.

Mit einer Korrektur verändert sich zwar nicht sofort die Bewertung, aber negative Einträge, die schon längst erledigt sind, tauchen so zumindest nicht mehr auf. Der Score-Wert hängt noch von anderen Faktoren ab und verändert sich nach einer gewissen Zeit. Wie sich dieser Wert wirklich berechnet, weiß kein Verbraucher, die Schufa gibt zum Algorithmus und zum Berechnungsverfahren keine Informationen preis.

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