Whatsapp Angst vor Abmahnung

Whatsapp-Kettenbrief: Puschel rein, Puschel raus und die Angst vor der Abmahnung

/ 21.01.2016 / / 28.849
Whatsapp: Vorsicht vor dem blauen Ding! Wem gehört das Copyright?

Aktuelle Informationen zum Kettenbrief “Kerze der Hoffung” hier lesen

Grundsätzlich sind alle Aufforderungen in sozialen Medien, irgendwas zu teilen, zu empfehlen, weiterzusagen oder zu liken mit Vorsicht zu genießen. Meist handelt es sich um blöde Späße irgendwelcher Kettenbrief-Versender. Idealerweise holt man sich dann noch einen Virus auf einer empfohlenen Seite. Bestes Beeispiel war jung der “Blaue Puschel” von Whatsapp. Puschel rein, Puschel raus – die Damenwelt hat aktuell die liebe Not mit einem possierlichen Flauscheball, der in allen Farben und wer weiß warum auch immer die Whatsapp-Profile weiblicher User schmückt. Auslöser ist eine Art Kettenbrief, der der Eindruck hinterließ, dass das alles ziemlich lustig sei und sich die Männerwelt mal schön den Kopf zerbröseln solle aufgrund dieses weiblichen Massen-Phänomens. Dann war aber schnell Schluss mit lustig: Als nämlich plötzlich – gleichsam wie ein Kettenbrief – die Nachricht einer eventuell erheblichen Urheberschutzverletzung umherging. Angeblich sollte der blaue Puschel zum Browsergame puschelfarm.com gehören.

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Der Puschel muss also wieder raus, und das schnell. Ob hinter Kettenbrief und anschließender Abmahnungsdrohung wegen Urheberrechtsverletzung eine geniale Geschäftsidee steckt? Es ist wohl eher ein so genannter “Hoax”, also eine Internet-Kettenbrief-Systematik, bei der sich der Initiator einfach nur freut, welche Wellen das schlägt. Würde mich nicht wundern.

Sicher ist aber auch, dass irgendwer die Rechte an diesem Whatsapp-Puschel hat und sicher ist auch, dass der Kettenbrief nicht nur wegen “Lustig” auf den Weg gebracht und gepuscht wurde. Sicher ist auch, dass das Veröffentlichen von geschütztem Material eine Urheberrecht-Verletzung ist.

„Hier wird offensichtlich nur Werbung für ein Online-Spiel gemacht!“ – war schnell Meinung von verbraucherschutz.tv. Wir empfehlen, sich nicht allzuviel Sorgen zu machen. Unserer Meinung nach bestehen keinerlei Grundlagen für ernst zu nehmende Abmahnungen.

Aber bitte keine Panik jetzt: Die Verwendung urheberrechtlich geschützter Werke ist zwar verboten, aber mit der Veröffentlichung in einem Whatsapp-Profil bereichert man sich nicht und man schadet auch niemandem. Daher erscheint es mir nahezu ausgeschlossen, dass dahinter eine professionelle Abmahn-Falle steckt. Aber was dann?

Eventuell sind Kettenbrief und Abmahnungswarnung nicht mehr als ein Marketing-Feldzug für ein neues Handy-Game. Dagegen spricht aber, dass puschelfarm.com eigentlich gar nicht auf so einen Mega-Ansturm vorbereitet war. Die Homepage sieht aus wie eine Baustelle, auf der deutschen Versionssseite wird sich sogar für das Ende von puschelfarm.de entschuldigt.

Wie gesagt, am realistischsten ist, dass sich hier jemand einen Riesenspaß erlaubt und Freude dran hat, wie die Whatsapp-User sich manipulieren lassen. Das kann einen boshaften Hintergrund haben, aber eventuell auch ein gut gemeinter Warnschuss sein – verbunden mit der Bitte, doch nicht immer auf jeden Drecks-Kettenbrief herein zu fallen, so treu- und blau der Puschel auch mit den Kuller-Augen blinzelt.

Ein “Och ist der süß!” sollte nicht reichen, um kollektivem Wahn zu verfallen. Wem das Copyright – also das Recht, das “Blaue Ding” zu veröffentlichen – gehört ist aktuell völlig unklar. Von der Optik her würde ich es im Umfeld Klingeltöne vermuten.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass von dem drolligen Ding keine Gefahr ausgeht, außer der, dass man sich gut damit lächerlich machen kann.

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Kommentare / Anzahl der Kommentare: 11 Kommentare
Kategorien: whatsapp

11 Kommentare zu “Whatsapp-Kettenbrief: Puschel rein, Puschel raus und die Angst vor der Abmahnung”

  1. Pingback: blog.metageny.com
  2. Pingback: puschelfarm.com
  3. Gaby H. sagt:

    Tadaaaa ich habs gefunden!

    Die Bilder sind von einem Albert Ziganshin designed und über bigstock legal lizenzfrei zu erwerben!

    Die Über uns Seite verrät folgendes: BigStockPhoto wurde im Herbst 2004 in Davis, Kalifornien gegründet und hat sich schnell zu einem der führenden Anbieter lizenzfreier Bilder entwickelt. BigStockPhoto wurde 2009 von Shutterstock, der größten auf Abonnement basierenden Stockfotoagentur übernommen. Dem Aussehen von BigStockPhoto wurde 2010 ein neuer Look verpasst und der Firmenname wurde in Bigstock geändert.

    Die ersten 5 oder so sind sogar kostenfrei! Und dem Auszug der AGBs des kalifornischen Anbieters ist folgendes zu entnehmen: You may not copy or reproduce any Image (in whole or in part) more than two hundred fifty thousand (250,000) times in any physical medium, either directly or indirectly, except as expressly provided in Part II hereof.

    Soviel zum Thema Abmahnung.. Wie gut, dass ich nicht zu den naiven gutgläubigen Damen gehöre, die panisch durch die Gegend rennen!

  4. Christoph sagt:

    Ich kann diesen Beitrag überall teilen nur nicht über whattsApp… 😉

  5. Vangelis sagt:

    Ach so (vielleicht kann man die Kommentare zusammenfügen?), dadurch, dass die Quellseite faktisch gar nicht existent ist, ist jegliche Angst vor einer Abmahnung natürlich unbegründet. Denn diese Seite warnt überhaupt nicht vor einer Abmahung wegen Puschel. 😉

    Admin: Ist letzten Endes nicht mehr als ein Hoax…Ich hätte es schon wissen müssen als meine Frau mir die Chats ihrer Freundinnen gezeigt hat.

  6. Vangelis sagt:

    Soeben über Denic geschaut: die letzte Aktualisierung der Seite ist tatsächlich von 2006.
    Hm, ob der Betreiber von dem Traffic überhaupt was hat? Klingt mittlerweile eher nach einem kompletten Jux-Kettenbrief.

  7. Vangelis sagt:

    Hm, ein neues Spiel ist mir auch nicht bekannt. Bei der Puschel-Aktion selbst gab es nur die Bilder mit dem Text – dabei gab es keinen Link zu einem Spiel.

    Halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Recherchiere zur Zeit immer noch die “Quelle”. Die Seite ist überhaupt nicht erreichbar – entweder, weil der Traffic zu hoch ist oder weil etwas anderes dahintersteckt. Die Website aus dem Cache ist stümperhaft und von 2006 – wenn auch aktuell von heute.

    Ich komme über diesen “Online-Block” nicht hinweg – entweder hat jemand gar keine Ahnung oder schlechtes Voice-to-text-Programm? 😛

  8. Gaby H. sagt:

    Wollte nur kurz meinen Senf dazu geben: ich denke es ist eine perfekte Marketingaktion! Habe mal etwas gegooglet und irgendwo gelesen das Spiel zu dem die Dinger wohl gehören sollen hat den Betreiber gewechselt! Denke daher das wurde in Umlauf gebracht um darauf aufmerksam zu machen! Und es ging tatsächlich krass schnell – plötzlich hatte es meine halbe Kontaktliste! Dann kam auch schon der angebliche Hinweis der Urheberrechtsverletzung mit Link zum Spiel! Und schwupps war der Link überall, würde mich nicht wundern wenn sich heute tausende neue Spieler registriert hätten! Einfach eine gut gemachte Marketingaktion, erst anfüttern, dann sagen darfst nicht haben – außer du meldest dich an…! Ich denke nicht, dass dahinter eine Abmahnfalle steckt, eher nur ein Trick neue Spieler zu gewinnen und wie sollte es schneller gehen als mit WhatsApp und Co? Hab das Ding weil ichs süß finde, Spiel werde ich deshalb trotzdem nicht spielen! Just my two cents!

    Admin: Kannst du mir den Link auf die Spieleseite mal schicken an usch@talking-text.de?

  9. Vangelis sagt:

    Sieht eher so aus, als hätte ausschließlich der Betreiber der “Quelle” ein gesteigertes Interesse an dieser Aktion. Wo bitte gibt es einen What’sApp-Online-Block??
    Sieht doch eher nach einer Fake-Meldung zum Zwecke der Erhöhung der Klicks für die genannte Seite aus.

    Angeblich gab es eine Abmahnung per 0800er Telefonnummer. Wo ist das rechtens? Und darf ich mir jetzt vorstellen, dass jemand alle verfügbaren Nummern unter What’sApp kontrolliert? Wie soll das gehen? Oder direkt die NSA einspannen?
    Mein Profilbild sieht nur, wer mich in seinem Telefonbuch gespeichert hat. Zufallsnummerngenerator?

    Diese “Abmahung” wird rechtlich nicht haltbar sein. Und wie gesagt: lieber die Quell-Seite boykottieren anstatt sie noch mit Klicks zu belohnen und aufzurufen…

    Admin: Da bin ich 100 % bei dir!!!

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