chapso.de

/ 30.09.2011 / / 1.131

Aktuell: Offensichtlich verzichtet chapso.de auf die Durchsetzung der umstrittenen Forderung. Entsprechende Info am Ende des Beitrags.

Wir bekommen gerade im fast im Minutentakt Anfragen bezüglich des Homepage- und Bloganbieters chapso.de hinein. In allen Fällen hatten User das Angebot “Gratis-Homepage” angenommen und dazu auch die e-Mail-Adresse bestätigt. An diese bestätigten Adresse wurden dann später Newsletter gesendet mit dem Hinweis, dass sich das Gratis-Paket in einen Bezahldienst (5 Euro pro Monat) wandelt, wenn man nicht innerhalb einer 14-Tage-Frist schriftlich kündigt.

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Sowas hatten wir ja nun auch schon mal und das Angebot “fabriken.de” hat damals mit seinem in einen Bezahldienst gewandelten Angebot übel Schiffbruch erlitten.

Auszug aus dem Newsletter von chapso.de:

“[…]Die geänderten AGB gelten als stillschweigend angenommen, wenn du nicht binnen von zwei Wochen nach Erhalt dieser Email einen schriftlichen Widerspruch hinsichtlich der AGB-Änderungen an uns sendest. Dieser Widerspruch muss an die daboo GmbH adressiert sein und folgende Angaben beinhalten: Vorname, Nachname, Accountname und deinen Sicherheitscode.[…]“

Wer nicht reagiert, bzw. nicht schriftlich kündigt, bekommt folgende Info:

Sehr geehrte/r Frau/Herr

wir freuen uns, dass Sie sich nach dem Erhalt unseres letzten Newsletters (Versand: Anfang September, Betreff: “Neuigkeiten Chapso.de / AGB-Änderungen”) dafür entschieden haben Kunde von Chapso.de zu bleiben und für Ihren Account XXXXX das Premium-Paket zum Preis von 5,00€ zu bestellen. Sie werden es nicht bereuen, denn es stehen Ihnen somit weiterhin eine Vielzahl von tollen Features zur Verfügung.
Des Weiteren erbringen wir ab Zahlungseingang folgende Leistungen für Sie:

– Webhosting inkl. Datensicherung Ihrer Homepage
– Werbefreiheit auf Ihrer erstellten Homepage
– Telefonischer Support
– Eine eigene .de-Domain pro Account

Für diese Leistung schulden Sie einen Betrag in Höhe von 60,00 EUR.
Die von Ihnen zu zahlende Gesamtforderung setzt sich wie folgt zusammen:

12 Monate Mitgliedschaft bei Chapso.de: 60,00 EUR

———————————————————
offener Gesamtbetrag (Stand: 21.09.2011): 60,00 EUR

Der oben genannte Betrag in Höhe von 60,00 EUR ist innerhalb der nächsten 5 Tage unter Angabe Ihrer Kundennummer xxxx auf unser unten stehendes Konto zu zahlen.

Kontoverbindung:
Kontoinhaber: Daboo GmbH
Bankinstitut: Sparkasse Bremen

Nach Zahlungseingang stehen Ihnen die oben aufgeführten Leistungen umgehend zur Verfügung. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nach Ablauf der Frist Ihre Webseite, bis zum Ausgleich der offenen Forderung, deaktivieren müssen. Der offene Betrag ist dennoch weiterhin auszugleichen.

Mit verbindlichem Gruß

daboo GmbH, Abteilung Rechnungen
i.A. Frau S.

Nie Verbraucherzentrale Berlin meint dazu:

“So kommt selbstverständlich keine Vertragsänderung zustande.” erklärt Susanne Nowarra von der Verbraucherzentrale Berlin. Sie rät allen Betroffenen, auf diese E-Mail nicht zu reagieren und, falls eine Rechnung ins E-Mail-Postfach oder ins Haus flattert, diese keinesfalls zu begleichen. Eine Vertragsänderung bzw. das Zustandekommen eines Vertrages mit Verbrauchern bedarf der ausdrücklichen Annahme eines Angebotes.

Ob die chapso.de-Kundenwerbung über den Newsletter nun Abzocke ist oder nicht, das wollen wir hier nicht beurteilen, nur feststellen, dass man einen Gratisdienst nicht ohne sichere Kontaktaufnahme zum User in einen Bezahldienst wandeln kann. Alles weitere wird sicherlich die Diskussion hier im Forum erörtern.

Aktuelle Mail an den chapso-Kunden:

Hallo lieber Nutzer,

heute bekommst du schon wieder eine Email von uns, aber diesmal mit einem etwas anderem Hintergrund. Wie du dich vielleicht erinnerst, haben wir dir vor gut drei Wochen eine Email mit einer Ankündigung einer Änderung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen zugesendet. Auf diese möchten wir uns zunächst kurz beziehen. Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen sollen umgestellt werden, da die Kosten für das Betreiben des Homepage-Baukastens (Datenbankserver, Backupserver, Domains, Support, Techniker) enorm gestiegen sind und wir deswegen gezwungen sind, die kostenlose Variante auf die kostenpflichtige Variante (sprich eine monatliche Nutzungsgebühr in Höhe von fünf Euro) umzustellen. Die Art und Weise, wie die Umstellung erfolgen sollte, führte jedoch leider zu einigen Missverständnissen, weswegen wir heute abermals auf dich zukommen. Deshalb teilen wir dir hiermit mit, dass die dir gestellte und per Email übersendete Forderung bis zur aktiven Bestätigung der neuen Allgem einen Geschäftsbedingungen gegenstandslos ist. Wir hoffen auf dein Verständnis, dass wir deine Homepage jedoch nur bei aktiver Bestätigung der neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen weiterführen können. Andernfalls wird die Homepage zum 17. Oktober 2011 deaktiviert.

Solltest du deinen Account in den letzten drei Wochen bereits postalisch gelöscht haben, so sei an dieser Stelle angemerkt, dass wir uns aktuell in der Löschungsphase befinden, welche sich jedoch noch ein paar Tage hinziehen kann. Bis spätestens zum 17. Oktober 2011 sind dann alle Löschungen bearbeitet und durchgeführt. Die Löschung der Nutzerdaten beendet das laufende (kostenlose) Vertragsverhältnis.

Beste Grüße,
das Chapso.de-Team

Können wir Ihnen helfen?

Hier ein Ticket eröffnen, durch die Eröffnung eines Tickets entstehen Ihnen keinerlei Kosten

Heißt: Wer nicht will muss auch nicht zahlen, dann verschwindet aber auch die Gratishomepage – was aber nur eine logische Konsequenz ist. Seine Gratishomeoage behalten kann nur, wer dies ausdrücklich bestätigt und dann 5 Euro Monat dafür bezahlt. Somit alles ok, oder?

Alternative Text
Kommentare / Anzahl der Kommentare: 5 Kommentare
Kategorien: Internet / Internet & Moral Schlagwörter:

5 Kommentare zu “chapso.de”

  1. Silvia sagt:

    Ich hab diese ganzen Nachrichten auch im Spam-Ordner gehabt und bin aus allen Wolken gefallen.

    Hatte mich dann vor ein paar Tagen mal eingeloggt und wollte den Account löschen – aber pustekuchen – das geht nicht. Offenbar wollen die das zwingend per Post haben.
    Das will ich aber nicht – denn dann muss ich ja auch meine postalische Adresse angeben.

    Soll ich nun einfach nix mehr machen und auch nicht zahlen? Oder ist durch den Login der ewig lange tote Account dort nun wieder aktiviert und somit zahlungspflichtig?

    Admin: So wie ich die letzte Mail von denen lese gibt es nur einen kostenpflichtigen vertrag wenn du das haben willst – die Gratisaccounts laufen automatisch aus

  2. Bernd Lenders sagt:

    Ich hatte auch mehrere E-Mails von Chapso.de im Spamordner,kann mich aber nicht erinnern jemals diesen Dienst genutzt zu haben.
    Gruß Bernd

  3. MaryAnn sagt:

    Wann kommt endlich die Button-Lösung?!!! Es wird Zeit, dass endlich Schluss ist mit versteckten Kosten, für den Verbraucher soll klar zu erkennen sein, was für einen Vertrag er durch Anmeldung abschliept. Preise gehören nicht in die AGB wie im Fall Chapso.de, Outlets.de und vieler anderer Abzock-Internetdienste.
    Der Preis muss klar und deutlich n e b e n dem Button stehen.
    Solange hier nichts geschieht bereichert sich eine Unnützindustrie zu Lasten des Verbrauchers und die Justiz schaut zu!

  4. U.H. sagt:

    Uff … vielen Dank!
    Hatte mir schon sowas gedacht, war aber unsicher. Habe mir eben sicherheitshalber diese speziellen Vordrucke v. Bay. Verbraucherschutz kopiert und werde das bei einer weiteren Forderung per Einschreiben a.d. Firma senden.

    War i.d. angegebenen Zeitraum an dem die Fa. Chapso angeblich diesen besagten Änderungs-Newsletter gesandt hat, nachweislich krank und hab überhaupt nix mitbekommen.

    Vielen vielen Dank für den Beitrag

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